Kirche Mariä Himmelfahrt in Třebsko

Jakub Jan Ryba (1765–1815)
Jakub Jan Ryba wurde am 26. Oktober 1765 in Přeštice in Westböhmen geboren. Aufgewachsen in einer Kantorenfamilie, führte ihn sein Weg sowohl zum Lehrerberuf als auch zur Musik. Sein Studium am Piaristengymnasium in Prag eröffnete ihm die Möglichkeit einer vertieften musikalischen Ausbildung und einer spirituellen Dimension in seinem Schaffen.
Im Jahr 1788 trat er eine Stelle als Lehrer und Organist in Rožmitál pod Třemšínem an, wo er bis zu seinem Lebensende tätig blieb. Ryba war ein engagierter Vertreter der aufklärerischen Schulreformen und setzte sich für den Unterricht in tschechischer Sprache ein. Seine pädagogische Arbeit war ebenso außergewöhnlich wie seine musikalische – er schuf über 1.400 Kompositionen, überwiegend geistlichen Charakters.
Sein berühmtestes Werk, die Tschechische Weihnachtsmesse „Hej mistře“ (1796), überträgt den liturgischen Text ins Tschechische und schildert einfühlsam die einfache bäuerliche Welt mit einer betonten Volksfrömmigkeit. Bis heute gehört dieses Werk zu den stärksten Symbolen des tschechischen Weihnachtsfestes.
Ryba war ein tief sensibler Mensch, der unter dem Unverständnis der Behörden und materiellen Nöten litt. Am 8. April 1815 setzte er seinem Leben ein tragisches Ende.


Antonín Dvořák (1841–1904)
Antonín Dvořák wurde am 8. September 1841 in Nelahozeves bei Prag geboren. Er stammte aus einer kinderreichen Familie eines Dorfmetzgers, doch sein außergewöhnliches musikalisches Talent führte ihn früh zum Studium an der Prager Orgelschule. Nach seinem Abschluss arbeitete er als Bratschist im Orchester des Provisorischen Theaters, wo er mit Bedřich Smetana und den kulturellen Kreisen Prags in Kontakt kam.
In den 1870er Jahren begann sich Dvořáks Komponistenlaufbahn voll zu entfalten, als er mehrfach das Österreichische Staatsstipendium erhielt. Dank der Empfehlung von Johannes Brahms wurde seine Musik bald international bekannt, insbesondere durch die Slawischen Tänze (1878), die klassische Musik auf natürliche Weise mit tschechischen Volksmotiven verbanden.
Von 1892 bis 1895 war er Direktor des Nationalen Musikkonservatoriums in New York. Während seines Amerikaaufenthalts entstand seine berühmteste Symphonie, die Symphonie aus der Neuen Welt, die heute zu den Glanzstücken des weltweiten Repertoires zählt. Trotz internationaler Erfolge blieb Dvořák tief mit der tschechischen Landschaft verbunden – sein bevorzugter Rückzugsort war Vysoká bei Příbram, wo er lange Sommermonate verbrachte und wo auch seine bedeutendste Oper Rusalka entstand. Er starb am 1. Mai 1904 in Prag.


Graf Václav Kounic (1848–1913)
Václav Kounic wurde am 26. September 1848 in Wien geboren und entstammte einem alten Adelsgeschlecht, dessen Mitglieder bedeutende Funktionen in Diplomatie und Staatsverwaltung innehatten. Er studierte Rechtswissenschaften in Wien und Prag und engagierte sich anschließend aktiv im politischen Leben.
Als Abgeordneter des Reichsrats setzte er sich für die nationale Emanzipation und Bildung der Tschechen ein. Sein Privatleben war eng mit dem kulturellen Umfeld verbunden – er heiratete die Schauspielerin Josefina Čermáková, die Schwester von Antonín Dvořáks Ehefrau.
Sein bedeutendstes Mäzenatentum war die Gründung der Kounic-Kollegien in Brünn im Jahr 1907, die tschechischen Studenten Unterkunft boten. Während der nationalsozialistischen Besatzung wurden die Kollegien ein Symbol des Widerstandes und ein Ort des Leidens und der Hinrichtungen. Václav Kounic starb am 25. Februar 1913 in Uherský Brod.


Kirche Mariä Himmelfahrt in Třebsko
Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, die sich auf einer Anhöhe am Südrand des Dorfes Třebsko erhebt, wurde erstmals zwischen 1352 und 1369 erwähnt, mit der ersten genauen Angabe aus dem Jahr 1367. Ursprünglich romanisch, wurde sie später gotisch umgestaltet.
In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde die Kirche barock umgebaut, wodurch ein einschiffiges Bauwerk mit polygonalem Chor, nördlicher Sakristei und Westturm entstand.
Am 3. Juli 1953 wurde die Kirche von einem Blitz getroffen und brannte nieder. Der Wiederaufbau wurde 1964 abgeschlossen und die Kirche erneut geweiht. Neue Glocken wurden durch Spenden finanziert und 1971 geweiht.

Dieses bescheidene Gotteshaus spielte eine bedeutende Rolle im persönlichen Leben und Schaffen mehrerer Schlüsselfiguren der tschechischen Musik und Kultur.
Am 26. Juli 1790 heiratete der bedeutende Komponist Jakub Jan Ryba hier Anna Laglerová, die Tochter des Burggrafen von Rožmitál. Damals wirkte hier Pfarrer Filip Vaníček, ein enger Freund Rybás. Aufgrund von Spannungen mit dem Pfarrer Kašpar Zachar in Rožmitál entschied sich Ryba für die Trauung in Třebsko.
Im Jahr 1877 heiratete hier der führende tschechische Adelige und Kunstmäzen Graf Václav Robert Kounic die Schauspielerin Josefina Čermáková. Nach der Hochzeit kaufte Kounic das Gut Vysoká bei Příbram und ließ ein neorenaissance Schlösschen als Geschenk für seine Frau errichten. Diese Residenz wurde ein Treffpunkt für bedeutende Persönlichkeiten aus Kultur und Politik.
Dichter Václav Sládek war mehrmals zu Gast, ebenso Antonín Dvořák, der sich ein Haus im Dorf umbauen ließ, das später als Villa Rusalka bekannt wurde.

Nach Josefina Kounics Tod, die Vysoká sehr liebte, wurde am 30. Mai 1895 in der Kirche von Třebsko eine Requiemmesse für sie gefeiert.
Antonín Dvořák pflegte eine tiefe persönliche Beziehung zur Kirche Mariä Himmelfahrt. Während seiner Aufenthalte in Vysoká zwischen 1884 und 1904 besuchte er regelmäßig die Gottesdienste und spielte oft die Orgel.
1894, nach seiner Rückkehr aus Amerika, spendete Dvořák der Kirche eine neue Orgel, die er aus seinen amerikanischen Honoraren finanziert hatte. Leider wurde diese Orgel beim Brand 1953 zerstört. Einziger erhaltener Beleg für Dvořáks Verbundenheit sind die Aufzeichnung seiner Orgelschenkung und die Bank, auf der er saß.
Nach dem Brand wurde der Kirche eine wertvolle Ersatzorgel aus der Zeit um 1700 gestiftet, die ursprünglich aus der Kirche St. Anna in Kostelec nad Orlicí stammte.

Das verhängnisvolle Feuer unter Pfarrer Josef Novotný zerstörte 1953 das historische Aussehen der Kirche, markierte aber auch einen Neubeginn. Das Feuer vernichtete das Schindeldach des Hauptturms, die kleinen Türme und das Kirchendach. Der hölzerne Innendeckenbau brannte vollständig aus. Die Seitenaltäre, der hölzerne Aufbau des Hauptaltars, die Kanzel sowie die Orgel – ein Geschenk Dvořáks – wurden ein Raub der Flammen.
Die Wiederherstellung dauerte von 1953 bis 1958. Neue Betondecken ersetzten die zerstörten Holzkonstruktionen, und die Innenausstattung wurde schrittweise erneuert. Besonders bedeutend war die Rettung des Hochaltargemäldes Mariä Himmelfahrt von Jan Mos (1880) sowie die Erhaltung des Kreuzwegs.
Die heutigen drei pseudobarocken Altäre stammen aus dem Jahr 1904 und wurden aus einer aufgelösten Prager Kirche übernommen.

Ein besonderer Meilenstein für die Kirchengemeinde war das Jahr 1971, als unter Pfarrer Rudolf Tichý drei neue Glocken angeschafft wurden, finanziert durch Spenden der Einwohner von Třebsko und der umliegenden Dörfer. Zwei ursprüngliche Glocken waren im Zweiten Weltkrieg eingezogen worden.
Die größte neue Glocke (340 kg, Stimmung H1) ist der Heiligen Jungfrau von Svatá Hora gewidmet und trägt die Inschrift:
„Der Heiligen Jungfrau Maria gewidmet von der Pfarrei Třebsko, A.D. 1971.“
Auf der Rückseite erinnert eine weitere Inschrift an Dvořák:
„Zum Gedenken an Antonín Dvořák, der in dieser Kirche Gott mit Musik pries.“
Die zweite Glocke (220 kg, Stimmung Cis2) ist dem Heiligen Wenzel geweiht, die kleinste Glocke (150 kg, Stimmung Dis2) trägt den Namen des Heiligen Prokop. Alle drei Glocken wurden am 5. September 1971 feierlich von Bischof František Tomášek geweiht.
Begleitend wurde eine sechseitige Gedenkschrift „Zur Erinnerung an die Glockenweihe in Třebsko“ herausgegeben, die ohne Genehmigung des Kreiskirchenbeauftragten entstand. Die Autoren – Jindřich Václav Bezděka, Otto Bartoň und der Künstler Václav Mathauser – wurden deshalb von den damaligen Behörden verfolgt.


Um die Kirche und ihre historischen Orgeln für künftige Generationen zu erhalten, müssen bereits jetzt Restaurierungsarbeiten vorbereitet werden. Aufgrund der hohen finanziellen Anforderungen ruft die Römisch-katholische Pfarrei Třebsko zu einer Spendenaktion auf – Beiträge können auf das Konto 6584534379/0800 überwiesen werden.

Diese Tafel entstand 2025 in Zusammenarbeit der Römisch-katholischen Pfarrei Třebsko, der Gemeinde Třebsko und Dvořáks Příbram, dem Veranstalter des Antonín-Dvořák-Musikfestivals.
Besonderer Dank gilt Frau Dr. Věra Smolová, Leiterin des Staatlichen Kreisarchivs Příbram, und Štěpán Svoboda, Diözesan-Organologen des Erzbistums Prag, für die Bereitstellung historischer Materialien und Textvorlagen.

Záštitu nad 56. ročníkem festivalu převzali

Mgr. Martin Baxa
ministr kultury ČR
Mgr. Petra Pecková
hejtmanka Středočeského kraje
Andreas Künne
velvyslanec
Mgr. Jan Konvalinka
starosta města Příbram
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